Seriell Planen und Bauen

Unité d’Habitation, type Berlin
Die Vereinheitlichung von Bauaufgaben ist keine völlig neue Idee. Bereits 1933 ordnete die Carta von Athen Gebäude bestimmten Typologien zu. Ziel war es, Prototypen von Verwaltungs-, Wohn-, Gewerbe- und Industriegebäuden zu entwickeln, um diese dann möglichst zeit- und materialsparend an verschiedenen Orten zu errichten. Grundsätzlich sind die Ziele nach wie vor gleich. Heute unterstützen uns digitale Werkzeuge dabei, komplexe Prozesse von der Planung eines Gebäudes, über die Bewirtschaftung bis hin zum Rückbau zu koordinieren. Als zentraler Datenpool helfen diese Werkzeuge heute dabei, ein einheitliches Verständnis aller Beteiligten über die Aufgaben zu schaffen. Eine Serie besteht aus mindestens drei Einheiten welche in einem definierten Rahmen identisch ausgebildet sind.
Vorteile des seriellen Ansatzes ergeben sich vor allem aus dem sich wiederholenden Prozess bei Planung und Ausführung einzelner Einheiten. Abläufe werden stetig angepasst und optimiert, was zu einer höheren baulichen Qualität sowie Termin- und Kostensicherheit führen kann. Ein hoher werkseitiger Vorfertigungsgrad einzelner Bauteile ermöglicht verkürzten Montagezeiten auf der Baustelle und hohe bauliche Qualitäten.
Das Bedürfnis nach effektiver Realisierung von Bauwerken führt dazu, dass Bauprojekte immer schneller fertig gestellt werden und gleichzeitig eine höhere Qualität zu geringeren Kosten aufweisen müssen.
Ziel ist dabei eine bestmögliche Qualität des Projektes zu erzielen. Dabei sind die drei konkurrierenden Ziele des magischen Dreiecks zu erfüllen, die sich gegenseitig beeinflussen: Kosten – Termine - Qualitäten.
Bei der Entwicklung der Konstruktionsart Holzhybrid für die Einsatztrainingszentren stand die verantwortungsbewusste Wahl der Materialien im Vordergrund. Jedes Material hat seine eigenen Eigenschaften bzgl. Statik, Bauphysik, Haltbarkeit und Nachhaltigkeit. Kein Material ist „nur gut“ und kein Material ist „nur schlecht“. Grundsätzlich ist die Materialeinsparung der wesentliche Faktor zur CO2-Reduktion.
Aufgrund der GOLDBECK Systembauweise ist der Materialeinsatz bei den von uns entwickelten Systembauteilen bereits signifikant niedriger als bei herkömmlicher Massivbauweise bzw. als bei einer reinen Holzbauweise. Daher wird für die Konstruktionsart der drei Gebäude des Einsatztrainingszentrums eine nachhaltige, dauerhafte, wirtschaftliche und terminlich optimierte Holzhybrid Bauweise gewählt.
Die materialoptimierten System-Betonstützen, aussteifende Stahlbetonwände im Treppenhaus-, Aufzugsbereich ergänzen die Holzbauweise zur Hybridbauweise. Die seriell hergestellten und elementierten Geschossdecken aus Stahlbetonhohldielen stellen durch die geringen Abmessungen und den geringen Materialeinsatz eine sehr nachhaltige Variante zu massiven Holzdecken dar.
Axonometrie ETZ : Machbarkeitsstudie: BImA/PD - 2021

Vogelperspektive ETZ : Muster-/ Generalplanung: Bastmann + Zavracky GmbH Architekten und Generalplaner GmbH - 2023

Vogelperspektive ETZ, Entwurfsplanung Goldbeck GmbH - 2024